spuren

spuren
Spur:
Das altgerm. Substantiv mhd. spur, spor, ahd. spor, niederl. spoor, aengl. spor, schwed. spår ist im Sinne von »Tritt, Fußabdruck« verwandt mit ahd. spurnan »spornen«, aengl. spurnan »anstoßen, verschmähen« und aisl. sporna, sperna »treten, fortstoßen« sowie mit der Sippe von Sporn.
Außerhalb des Germ. sind z. B. lat. spernere »zurückstoßen, verschmähen« und griech. spaírein »zucken, zappeln« verwandt. Zugrunde liegt die vielfach weitergebildete und erweiterte idg. Wurzel *sp‹h›er‹ə›- »zucken, zappeln, mit dem Fuß ausschlagen oder treten, schnellen«. Zu ihr gehört auch die unter springen dargestellte Wortsippe. Vgl. weiterhin den Artikel sprühen. Das Substantiv »Spur« war ursprünglich ein Jägerwort (beachte Wendungen wie »auf die Spur bringen«, die sich auf den Jagdhund beziehen). Schon früh entwickelte sich die übertragene Bedeutung »hinterlassenes Zeichen«, die sich im Nhd. mit dem Begriff des Geringen, kaum Merkbaren verband »keine Spur von Leben«. Ferner bezeichnet das Wort die Wagengleise auf Wegen und übertragen den Querabstand der Wagenräder (auch: Spurweite; dazu »Schmal-, Normalspur« und das Adjektiv großspurig »prahlerisch«). – Abl.: spuren »Spur halten« (Anfang des 19. Jh.s von Wagen, danach ugs. für »sich einordnen«) und »(mit Skiern) eine Spur legen« (20. Jh.); spüren (mhd. spürn, ahd. spurian »eine Spur suchen, ihr folgen«; seit dem 13. Jh. im Sinne von »wahrnehmen« gebraucht, seit dem 18. Jh. für »empfinden, fühlen«), dazu spürbar »fühlbar, merklich« (18. Jh.), Spürhund »Jagdhund zur Fährtensuche« (mhd. spürhunt, ahd. spurihunt), Spürsinn (18. Jh.). Zus.: spurlos »keine Spur, keinen Anhaltspunkt hinterlassend« (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Spüren — Spüren, verb. regul. act. welches in einer doppelten Hauptbedeutung vorkommt. 1. In mehr thätiger, vermittelst einer oder mehrerer Spuren ein Ding zu erkennen, zu erforschen suchen. Nach etwas spüren, die Hunde spüren im Walde, spüren nach dem… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • spüren — spüren, spürt, spürte, hat gespürt Wo tut es weh? Spüren Sie das hier? …   Deutsch-Test für Zuwanderer

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  • Spuren — des Kupfers, die Anreicherung des Kupfers in den Kupfersteinen durch Rösten und reduzierend solvierendes Schmelzen, wobei Spurstein entsteht (s. Kupfer, S. 827) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Spuren — Spuren, verb. regul. neutr. die Anwesenheit einer verdorbenen Feuchtigkeit durch den Geruch verrathen, S. 1. Sparen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • spüren — Vsw std. (8. Jh.), mhd. spür(e)n, ahd. gispurren, spurien Stammwort. Aus g. * spur ija Vsw. nachspüren , auch in anord. spyrja, ae. spyrian. Eigentlich die Spur verfolgen (zu Spur), dann auf andere Wahrnehmungsarten übertragen. Adjektiv: spürbar; …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • spüren — V. (Grundstufe) körperlich wahrnehmen Synonyme: fühlen, merken Beispiele: Ich spürte einen Schmerz im Knie. Spürst du schon die Wirkung der Tablette? …   Extremes Deutsch

  • spüren — spü̲·ren; spürte, hat gespürt; [Vt] 1 etwas spüren besonders mithilfe des Tastsinns und der Nerven wahrnehmen, dass etwas vorhanden ist ≈ ↑fühlen (1): einen Schmerz, die Wärme der Sonne auf der Haut spüren; Ich habe gar nicht gespürt, dass mich… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • spuren — beugen; unterordnen; unterwerfen * * * spu|ren [ ʃpu:rən]: 1. <itr.; hat (ugs.) sich fügen und ohne Widerspruch tun, was jmd. bestimmt: sie spurte sofort, als man ihr mit Entlassung drohte. Syn.: ↑ folgen, sich ↑ fügen, ↑ …   Universal-Lexikon

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